SPIRALE
Veränderung von Eugenea
BreakDance
Entzwei
team 11. Juni 2012
SPIRALE
Veränderung von Eugenea
BreakDance
Entzwei
Im Workshop von Bekele Tefera
Assoziationen zu „eng“
– enge Hose
– enge Schuhe
– enge Flüsse
– eng zusammen
– – enge Freunde
– enge Räume
Knetanimation im Team
1 Junge und 1 Mädchen – durch Losverfahren
= zu eng!
keine Produktion an diesem Tag
Sören Schrader in der Grundschule am Wilhelmsberg: Das Ergebnis der Zusammenarbeit
Wörterbuch Rhythmical Mix 050612 (download)
Fotos: Eleni Mouzourou
Sören Schrader fing an, ein kleines rhythmisches Sprechstück mit den SchülerInnen zu machen. Als Idee spielte er ein Harry Potter – Stück vor und machte es dann nach. Seine Idee ware es, dass die Kinder dazu ein analoges Stück mit ihren Wörterbuch – Wörtern machen könnten.
http://www.youtube.com/watch?v=0loVd16NIOk
Fotos: Eleni Mouzourou
Aus der Arbeit von Bekele Tefera mit den SchülerInnen der Schule am Schloss
Der Schauspieler Bekele Tefera aus seiner Arbeit mit SchülerInnen der Schule am Schloss
Fotos: Bekele Tefera
Der Schauspieler Bekele Tefera aus seiner Arbeit mit SchülerInnen der Schule am Schloss
Fotos: Bekele Tefera
ich – wir – ihr
dazugehören – nicht dazugehören,
wo verläuft die Grenze?
multi Media Experimente mit Foto-, Film-, Animationssequenzen
Ein Teil einer Gruppe sein,
zu viert einen Sprung wagen,
einen Film mit mehreren Autoren entwickeln,
sich die Arbeit am Trickfilm aufteilen,
als Gast empfangen zu werden,
dem Freund beim Zeichnen zuschauen,
bei keiner Gruppe mitmachen wollen,
keine Idee haben.
Vorbereitung zum Workshop am OSZ am 21.2.12 mit einer Klasse für Bibliotheksangestellte Allgemeine Fragen: – Welche Bücher gibt es, deren Inhalt nach einer besondere Ordnung sortiert sind? (Kartenatlas, Reiseführer, Gelbe Seiten etc.) Nach welcher Ordnung? Ordnungssysteme 30 Begriffe aus dem Wörterbuch sortieren – dafür passende Kategorien (er-) finden Sortierungssysteme vorstellen und diskutieren: Was schließt das jeweilige System ein – was schließt es aus? Was passiert mit den Grauzonen? Was passiert mit Wörtern die nicht passen – wie werden sie erfasst? Was passiert mit den Bereichen die zu mehreren Kategorien passen? Wie könnten wir Wertungen vermeiden?
Was ist eine Gruppe? Was macht Menschen zu einer Gruppe? Was verbindet sie?
Forschung zum Thema: Gruppe beim Zeichnen und Spielen in der Schule am Schloss Januar und Februar 2012
Als Lesetagebuch begleitet uns Anne Frank im Deutschunterricht.
Schule am Schloss 2. Schulhalbjahr 2012
Sie können gegensätzlich sein, sich ähnlich sein, sie können sich ergänzen oder schön zusammen klingen. Bilde Paare aus den Wörtern, die ihr (deine Klasse) für das Wörterbuch definiert habt. Suche Dir das schönste Wortpaar aus und schreibe es ganz groß auf ein Blatt, das eine auf die eine Seite, das andere auf die andere Seite. Wir wollen mit den Wörtern etwas im Raum ausprobieren.
Wortpaare der 1. Gruppe in der Grundschule am Wilhelmsberg 19.1.2012:
crasy (crazy) – Wörterbuch / Kokain – Schule / Länder – Streit / Lehrer – Verrückte / Traumland – faul / Freiheit – Traumland / einsam – Außenseiter / Forscher – Frieden / Liebe – traurig / Blut – Land / Alle gegen – Gott / Außenseiter – Villa
Wortpaare der 2. Gruppe 26.1.2012
Verstoßene – Zusammenarbeit / Streit – Schule / alter Opa – Sprache / Kokain – Krieg / faul- Hunger / sterben – Geist / Teamarbeit – Familie / Frieden – ausgedachte Welt / Freund – Schrecken / Porno – ausgedachte Welt / alter Opa – Feind / Wörterbuch – Forscher / bessere Welt – Verantwortung / Villa – Traumland
Ich – Du Ich bin – Du bist. Wer bist du? Was erfahre ich über ein „anderes“ Ich mit Hilfe eines Interviews? Fragen und Antworten aus der Schule am Schloss vom 10.1. und 17.1.2012
Was macht dich glücklich? Freunde, Familie, Verwandte, neue Sachen, Ferien, Schwimmen und Tiere. Der Frieden auf Erden
Was macht dich traurig? Wenn Tiere gequält werden. Das ich früher keine richtigen Freunde hatte, die mich nur ausgenutzt haben. Das viele Tier aussterben.
Was macht dich wütend? Wenn einer so tut , wenn ich nicht da wäre. Wenn deine Freunde Geheimnisse weiter erzählen. Das meine alte Klasse aufgelöst wurde. Wenn man mich reizt. Dass ich ständig auf meine Schwester aufpassen muss.
Fragst du dich manchmal warum … ? Die Menschen alle Bäume abhacken. Ganz oft.
Was träumst du manchmal? Von Büsum in der Nordsee. Das ich in einer verkehrten Klasse bin. Das die Tiger nicht aussterben.
Wohin gehen die geträumten Dinge? In meinen Kopf, also die bleiben dort. Weiß ich nicht. Nirgendwo hin
Wünschst du dir etwas für deine Zukunft? Ja, viele Freunde. Das ich in Büsum leben werde. Ein großes Haus und Familie. Eine Anwältin zu werden
Ist dir etwas ganz wichtig? Meine Familie. Meine beste Freundin und das ich sie nicht verliere. Tiere.
Grundschule am Wilhelmsberg, Januar 2012
In dem letzten halben Jahr haben wir uns sehr viel mit dem „ich“ beschäftigt.
Jetzt wollen wir das „du“ betrachten.
ich – du
Wer bist du?
Fragen für ein Interview, die Fragen helfen ein Bild von deinem Gegenüber zu zeichnen.
Was macht dich glücklich? Rausgehen mit Freunden, Fußball, TV, Geschenke, Spielzeug und Freunde.Klassenbester. Mama kocht mein Lieblingsessen. Freunde zu haben. Starwars Figuren, Fußball, Karten spielen. Wenn ich Fußball spielen kann. Mein Meerschweinchen. Nitendo, DS
Was macht dich traurig? Wenn meine Eltern sterben, eine 6 kriegen, nicht nach Vietnam fliegen, wenn ich mit meiner Mutter streite. Wenn jemand mit dir schimpft. Wenn einer stirbt und einer ihn auslacht. Wenn meine Verwanden sterben. Wenn jeder sie wie Luft behandelt. Umwelt verschmutzt wird. Fernsehverbot
Was macht dich wütend? Wenn mich jemand tötet. Wenn mich jemand haut. Der Gesang seiner Schwester ist so grauenhaft, dass die ganze Erde in die Luft geht. Wenn Justin Biber singt. Wenn meine Mutter mich anlügt. Wenn es keine Beyblades gibt. Wenn jemand dich ignoriert. Wenn einer ohne Grund prügelt. Wenn mich jemand beschimpft. Wenn Brüder Sachen zerreißen. Wenn Atomkrieg ist. Alle Jungs.
Fragst du dich manchmal warum … ? Wir alles wissen um in die Schule nicht zu gehen. Wieso Menschen nicht fliegen können. Warum Deutsch so schwer ist. Warum die Erwachsenen so blöd sind. Warum es in Deutschland keine vietnamesischen Freunde gibt. Warum gibt esWiwa. Wenn mein Bruder auf mich sauer ist, wenn er eigentlich wo anders was ausgefressen hat, z. B. dass er bei Tim nicht schlafen darf. Warum wird man alt.
Was träumst du manchmal? Dass ich ganz viel weiß, viele Freunde. Dass ich ein Basketballer oder Fußballer werde.Verschiedene Alpträume. Ein Maschienengewehr zu haben. Dass dich ein Wehrwolf verfolgt, eine Raupe und Kopfmensch. Dass ich mit Freunden einen gigantischen Eisbecher verputze. Dass ich die Umwelt rette und als Forscherin in Südafrika arbeite.
Wohin gehen die geträumten Dinge? In die Zukunft. Zu schlechten Träumen. In den Kopf. In die Pokemonspiele.
Wünschst du dir etwas für deine Zukunft? Reich sein. Fliegende Autos, er will ein berühmter Biologe werden, bessere Zensuren. Das du ein schönes Haus hast, viel Geld und meine Familie. Das mich mal ein Mann anmacht, 30 000 EUR im Jahr verdienen. Das es Laserschwerter gibt. Ich wünsche mir später Forscherin zu werden.
Ist dir etwas ganz wichtig? Meine Familie, meine Zukunft, sehr gute Noten. Geld und meine Starwars Figuren. Das die Welt nicht untergeht, mein Teddybär.
Mit der Frage, welche Formen, Bilder oder Texte es inner- und außerhalb der Ausstellung gebe, die ein Dazugehören bzw. ein Nicht-Dazugehören entstehen ließe, setzten wir uns in dem Workshop Begriffen? in der Ausstellung Reconsidering Roma, Aspects of Roma and Sinti Life in Contemporary Art im Kunstquartier Kreuzberg / Studio 1, Berlin 2011 auseinander.
Die Fotografien von René Schoknecht zeigen uns Durchblicke, Einblicke und neue Perspektiven. Die so sichtbaren Details verfremden zunächst den Raum, ermöglichen dadurch neue Blickweisen. Andere Beiträge des Workshops setzen sich mit der Architektur als dominierendem Rahmen auseinander. Die Fotos von René Schoknecht vermögen diesen Rahmen zu verändern sowie Alternativen zu vermitteln und gleichzeitig Untertöne des Nichtdazugehörens sichtbar zu machen.
Fotografien der anderen TeilnehmerInnen sind hier zu finden: link
„Held, Schwarzkopf, Don Quichotte, Piratin und Pirat … Performative Darstellung der eigenen Projektionen auf diese Figuren nach Augusto Boal. Es werden Zettel mit diesen Figuren jeweils zweimal verteilt. Die Figuren müssen sich ohne Sprache finden.“
So notierte ich mir zur Vorbereitung diese Handlungssequenz für den Workshop Begriffen? in der Ausstellung Reconsidering Roma, Aspects of Roma and Sinti Life in Contemporary Art. Aber dann ist mir ein kleines Missgeschick passiert. Ich hatte mehr ausgedruckte Wort-Paare mitgebracht und wählte dann vor Ort einige aus. Dadurch entstand ein Durcheinander und so ging die Paar-Symmetrie verloren. Die Figuren konnten sich nur teilweise finden, da sie – wie bei dem Begriff „Schwarzkopf“, „Held“, „Boss“, „Don Quichotte“, „Vampir“ nicht doppelt ausgegeben wurden …
Puh, das ist mir noch nie passiert …
Hintergrund der Aktion war es vor allem, Begriffe, die andere im Wörterbuch definiert hatten, neu zu erfinden, eine Deutung festzulegen und in dem Medium der Körpersprache zu definieren.
Held (erste Reihe links) / Definition im Wörterbuch, Schwarzkopf (erste Reihe rechts) / Definition im Wörterbuch, Don Quichotte (zweite Reihe links) / Definition im Blog, Piratin und Pirat (zweite Reihe rechts) / Definition im Wörterbuch
WORKSHOP ZUM {NICHT-} DAZUGEHÖREN
Samstag 3.12.2011 von 12-16 Uhr
oder
Samstag 10.12.2011 von 12-16 Uhr
Im Kontext der Ausstellung Reconsidering Roma – Aspects of Roma and Sinti Life in Contemporary Art bietet das Wörterbuch vom {Nicht-} Dazugehören am 3. und 10. Dezember 2011 jeweils einen Workshop vom Begreifen zu Begriffen im Kunstquartier Kreuzberg / Studio1 an. In dem künstlerisch-praktischen Seminar soll in Verbindung mit Elementen des Theaters der Unterdrückten von Augusto Boal, nach der Bedeutung des Katalogisierens und Festschreibens gefragt werden sowie nach gesellschaftlich normierter Ausgrenzungen durch Sprache. Aus den gemeinsamen Arbeitsprozessen und aus den Eindrücken der Ausstellung können in Begleitung von Sigrun Drapatz und Mona Jas weitere Wörter definiert werden. Anschließend wird eine Führung durch die Ausstellung mit den KuratorInnen angeboten. Die Teilnahme ist kostenfrei möglich, die Zahl der TeilnehmerInnen ist jedoch begrenzt. Bitte schreiben Sie unter Angabe Ihres Wunschtermins an mona.jas@inter-views.org, wenn Sie an der Teilnahme interessiert sind oder weitere Fragen haben.
Das partizipatorische Kunstprojekt Das Wörterbuch vom {Nicht-} Dazugehören ist gefördert vom Berliner Projektfonds für Kulturelle Bildung.
http://www.nicht-dazugehören.de
Reconsidering Roma – Aspects of Roma and Sinti Life in Contemporary Art
findet vom 12. November bis 11. Dezember 2011
im Kunstquartier Kreuzberg / Studio1, Mariannenplatz 2, 10997 Berlin statt
und wird kuratiert von Lith Bahlmann und Matthias Reichelt.
12.11.-11.12.2011, Eröffnung 11.11., 19 Uhr
www.reconsidering-roma.de
Das Wörterbuch vom {nicht-} Dazugehören
Jede/r von uns rekonstruierte eine Form, ein Erlebnis des gerade zurückgelegten Weges oder auch der weiter zurückliegenden Vergangenheit, welche/s Dazugehören oder Nicht-Dazugehören manifestiert.
Ich brachte als Beispiel die Form der Sitzbank an der S-Bahnstation Bernau, die in einer Weise gestaltet wurde, dass Schlafen darauf unmöglich ist. der Metallbügel zwischen den Sitzen macht die Übernachtungsmöglichkeit darauf zunichte. Menschen ohne Wohnung können sich also hier nachts nur sitzend aufhalten (oben rechts). Heike Schwab und Stephanie Stahl fotografierten das Treppendetail (oben links) in der Ausstellung, durchlässig und trennend gleichzeitig.
Hier in Stichworten die Assoziationen:
-Â Â Â Â Â Â eine Fliege in der U-Bahn, nur bei mir
-      zu Gast auf der Harthöhe, im geliehenen Smoking
-Â Â Â Â Â Â als einziger auf einer Hetero-Party
-      ein Kind während des Studiums bekommen
-      nach langer Krankheit fühlt man sich anders
-Â Â Â Â Â Â Samstags morgens vor 12:00 Uhr in Berlin mit einem Ziel, ganz allein auf der Strasse
-      fremd in einem Gebäude (Bethanien), unfreundlich
-      Den Hasen einschläfern lassen in der letzten Nacht, er ist nun nicht mehr da
-Â Â Â Â Â Â ohne Fahrrad, neben allen mit Fahrrad
-      bei einer Nebentätigkeit an der Kasse – Arbeitskraft, kein Mensch
-      als Österreicher in Deutschland, ohne Glaubensgemeinschaft, ohne Verein usw., wozu gehöre ich?
-      weiß gekleidete Frau in der Naunystrasse, wie eine Erscheinung, ein Fremdkörper
-      einem privaten Gespräch auf der Strasse zuhören, etwas versehentlich mit bekommen
-Â Â Â Â Â Â ein Postbote im Cafe, nicht beim Briefe austeilen
Sigrun brachte Gebetsketten unterschiedlicher Religionen mit. Für mich war dabei erstaunlich, wie diese durch ihre Form Gedanken lenkten und strukturierten.
Mit der Frage, welche Formen, Bilder oder Texte es inner- und außerhalb der Ausstellung gebe, die ein Dazugehören bzw. ein Nicht-Dazugehören entstehen ließen, setzten wir uns in dem Workshop Begriffen? in der Ausstellung Reconsidering Roma, Aspects of Roma and Sinti Life in Contemporary Art im Kunstquartier Kreuzberg / Studio 1, Berlin 2011 auseinander.
Martina Janßen mit Zeichnungen im Eingangsbereich des Kunstquartier Kreuzbergs. Auch hier klingt an, wie allein schon die Grundstruktur eines Gebäudes die Handlungsweisen der „NutzerInnen“ regelt und bestimmt (Siehe: Beitrag zu Zeichnung II). Die Zeichnungen geben komplexe Choreografien wieder, deren Eckdaten auch in anderen Arbeiten der Mitwirkenden auftauchen.
Mit der Frage, welche Formen, Bilder oder Texte es inner- und außerhalb der Ausstellung gebe, die ein Dazugehören bzw. ein Nicht-Dazugehören entstehen ließen, setzten wir uns in dem Workshop Begriffen? in der Ausstellung Reconsidering Roma, Aspects of Roma and Sinti Life in Contemporary Art im Kunstquartier Kreuzberg / Studio 1, Berlin 2011 auseinander. Hier die Beispiele, in denen Zeichnung eingesetzt wird, um Bilder oder Formen des {Nicht-} Dazugehörens zu (v)ermitteln.
Tasslima mit Zeichnungen aus der Ausstellung, die – wie ihr Schreiben – die Blicke des Raums selbst aufgreifen. In der Architektur des Studio 1, einem ehemaligen Krankenhaus des 19. Jahrhunderts (1), spürt Tasslima zahlreiche Situationen nach, in denen das Gebäude uns zu bewachen scheint: Fenster, als Augen von oben herab auf uns blickend; Ornamente, uns anschauend. Die Diskussion um Michel Foucaults Werk Ãœberwachen und Strafen, 1975 klingt an (z.B. Der Panoptismus, ebenda: S. 251 ff., Abbildung 12,  B. Poyet, Plan für einen Spitalbau, 1786 / Panoptic Modernity, Nicholas Mirzoeff in: An Introduction to Visual Culture, 2009,  S. 94 ff.). Demgegenüber setzt sie die Ausdrucksweisen von Augen aus den ausgestellten Arbeiten, z.B. der Protagonisten von Duldung Deluxe, 2010 von Nihad Nino PuÅ¡ija.
(1) Das Diakonissen-Krankenhaus wurde von Theodor Stein nach Plänen des Architekten Ludwig Persius als schlichter Bau im Rundbogenstil entworfen und in den Jahren 1845 bis 1847 auf dem Köpenicker Feld in Berlin errichtet; für die markante Portalsituation ließen sich Persius und Stein möglicherweise vom Herzogspalast im italienischen Urbino inspirieren. In den Jahrzehnten nach der Eröffnung wurde das Bethanien zu einem Krankenhauskomplex mit vielen Nebengebäuden in einer parkartigen Grünanlage nach Plänen des Gartenarchitekten Peter Joseph Lenné erweitert.
Mit der Frage, welche Formen, Bilder oder Texte es inner- und außerhalb der Ausstellung gebe, die ein Dazugehören bzw. ein Nicht-Dazugehören entstehen ließe, setzten wir uns in dem Workshop Begriffen? in der AusstellungReconsidering Roma, Aspects of Roma and Sinti Life in Contemporary Art im Kunstquartier Kreuzberg / Studio 1, Berlin 2011 auseinander. Hier die Beispiele, in denen das Schreiben eingesetzt wird, um Sprachformen des {Nicht-} Dazugehörens zu (v)ermitteln.
Vanessa Wiechmann mit Sprachsplittern der Filminstallation Bolek von Tamara Grcic, 2000 in der Ausstellung und aus dem öffentlichen Raum im Kreuzberger Kiez. Geschrieben auf Pergamentpapier konnten die Sprachsplitter auch spiegelverkehrt gelesen und als Ebene über andere Flächen gelegt werden.
Tasslima (links): Sie thematisiert die Dominanz des Raums: Wie bestimmt der Raum die ausgestellten Arbeiten? Gibt es nicht den Blick, der alles beobachtet? Ich (rechts): Mit meinen Aufzeichnungen aus dem ersten Workshop am 03.12.2011. Angelehnt an die écriture automatique bin ich durch die Ausstellung gegangen und habe ohne dabei Nachzudenken Textfundstücke aufgenommen.
Mit der Frage, welche Formen, Bilder oder Texte es inner- und außerhalb der Ausstellung gebe, die ein Dazugehören bzw. ein Nicht-Dazugehören entstehen ließe, setzten wir uns in dem Workshop Begriffen? in der Ausstellung Reconsidering Roma, Aspects of Roma and Sinti Life in Contemporary Art im Kunstquartier Kreuzberg / Studio 1, Berlin 2011 auseinander.
Ulrike Mohr mit Frottagen von Schlössern des gesamten Gebäudes des Kunstquartier Kreuzbergs. Aus der Fülle an Material werden beispielhaft zwölf Schlösser vorgestellt. Das künstlerische Abtasten der Form führt uns zum Bewusstsein, dass Ausschließen und Einschließen, also Schutz und Exklusion, allgegenwärtig sind und jedes Nachdenken darüber keinen Platz hat. Die amerikanischen „Gated Communities“, in Deutschland gerne belächelt, sind gar nicht so weit entfernt von Berlins Kulturort!
Mit dieser Frage setzten wir uns auseinander. Mit Fotografie, Zeichnung, Sprache, Frottagen wurden die Beobachtungen in der Gruppe vermittelt. Zunächst Beispiele, in denen Fotografie eingesetzt wird, um Bilder oder Formen zu den Thema des {Nicht-} Dazugehörens zu (v)ermitteln.
Fotografie: links Anja Maria Hamann, rechts Ulrike Mohr
Heike Schwab und Stephanie Stahl mit der Arbeit von Daniel Baker Mirrored Books 2008-10
Heike Schwab und Stephanie Stahl mit der Arbeit von Sanja Iveković THE ROHRBACH LIVING MEMORIAL 2005
Melanie Röser mit Fotografien aus der Mauergedenkstätte
Anja Maria Hamann mit Fotografien aus der Damentoilette
Ich mit Fotografien aus der Ausstellung – wie rahmt die Architektur den Protagonisten der Filminstallation Bolek von Tamara Grcic, 2000? Der Ausstellungsraum erinnert mich an koloniale Gebäude, er ist verschnörkelt und atmet Pathos. Was macht das mit dem Porträtierten? Die Rauminstallation Witch Hunt, 2009-11 von Delaine Le Bas nimmt diese Formen bewusst auf und liest mit einem Baldachinhaus gegen: Dem Haus im Haus. Anne Krause nahm dies zum Anlass blind ein kleines Haus aus Ton zu formen, für das sie im Stock darüber einen Platz fand (Abbildung links, ganz unten in der Ecke)
Jede/r der Gruppe bildet einen Satz oder Wort zu etwas, was sie/ihn bisher am meisten beeindruckt hat. Es kann etwas sein, was wir selbst in der Ausstellung oder auch draußen gefühlt oder gesehen haben. Es kann etwas sein, was andere gefunden haben und erzählt haben. Swap: Die Sätze werden zusammengefaltet und blind neu gezogen. Sprechart, Körperhaltung, Sprechort: Jede/r stellt den gezogenen Satz dar, ist Regisseur und bestimmt Ort, Sprachduktus, Bewegung. Dialog: Durch Anticken können wir uns gegenseitig als Darstellende und Regisseure zu unserer Darbietung gleichzeitig veranlassen … Diese Form des Theaters hat etwas sehr Intimes, setzt sich doch auch diejenige / derjenige einer neuen und sehr nahen Erfahrung aus, die / der die SchauspielerIn antickt.
„Mein Wort zum Bild formt den Blick (zum Raum) und seine inhaltliche Richtung (Bedeutung)“ – Satz des Darstellers Bild 1, oben links
6.12.2011. Reflexionen zur Ausstellung „Reconsidering Roma“ an der Schule am Schloß in Charlottenburg, zu Gast ist Nino Pusija.
Die Schüler und Schülerinnen haben Fragen an Nino vorbereitet:
– Wieso sind Sie Künstler geworden?
– Wer hat Sie inspiriert?
– Was interessiert Sie an der Kunst?
– Was heißt „freiberuflich“?
– Was bedeutet für Sie „Vertrauen“?
– Was bedeutet für Sie „ Diskriminierung“?
– Was bedeutet für Sie „Belästigung“?
– Werden Menschen in ihrer Umgebung abgeschoben?
– Wieso hast du dich mit Sinti und Roma beschäftigt?
– Warum mögen Sie Sinti und Roma?
13. und 20.12.2011
„Duldung de Luxe“ oder „Du gehörst nicht dazu – Abgeschoben!“
Was könnte mir passieren, wenn meine Eltern aus dem Kosovo stammen würden?
Dieser Frage gingen die Schüler der Schule am Schloss nach.
Nino Pusija stellte zu diesem Zweck eine Auswahl von Fotos aus seinem Zyklus „Duldung de Luxe“ zur Verfügung. Über diese Bilder hatte Nino in der Ausstellung mit der Klasse gesprochen.
Die Schüler und Schülerinnen projizierten sich anhand ihrer eigenen Abbildungen in diese Lebenssituation hinein.
Die KünstlerInnen Sigrun Drapatz und Nihad Nino Pušija mit SchülerInnen der Grundschule am Wilhelmsberg, Lichtenberg in der Ausstellung Reconsidering Roma and Sinti Life in Contemporary Art kuratiert von Lith Bahlmann und Matthias Reichelt
Fotos: Sigrun Drapatz
14 TeilnehmerInnen haben sich angemeldet, ab 14.30 Uhr kommt eine weitere Gruppe (LehrerInnen), die eine Führung von Lith erhält.
Ab 11.30 Uhr Aufbau
1. Was kommt heute auf uns zu? Um 12 Uhr Begrüßung und eine Einführung in den Ablauf
2. a) Wir stellen uns vor: Jede/r stellt ihre/seine rechte Nebenperson vor/ oder: Jede/r stellt sich auf Türkisch vor, die Gruppe begrüßt auf Türkisch.
b) Auf meinem Weg hierher habe ich gesehen … Nun folgt eine Assoziationsrunde: Eine Improvisation zum Thema {Nicht-} Dazugehören (12.15)
3. Heldin, Vampirin, Boss, AußenseiterIn, RassistIn, PiratIn, Witzbold? Performative Darstellung der eigenen Projektionen auf diese Figuren nach Augusto Boal. Es werden Zettel mit diesen Figuren jeweils zweimal verteilt. Die Figuren müssen sich ohne Sprache finden.
4. a) Schwärmen, Suchen, Mitbringen: Schwärmen in und außerhalb der Ausstellung: Wir suchen eine Form, ein Bild oder ein Wort/Satz, stellen eine Frottage her, machen ein Interview … die oder das für ein „Dazugehören“ bzw. „Nicht-Dazugehören“ steht. (13.00)
b) Präsentation: Alle Stellen ihre Fundsachen vor (13.15)
5. Reflexion: Nun machen wir eine kurze Pause, in der wir uns das Bisherige durch den Kopf gehen lassen. Danach bilden wir einen Satz oder Wort zu etwas, was uns bisher am meisten beeindruckt hat. Es kann etwas sein, was wir selbst in der Ausstellung oder auch draußen gefühlt oder gesehen haben. Es kann etwas sein, was andere gefunden haben und erzählt haben. (14.00)
6. a) Swap: Die Sätze werden zusammengefaltet und blind neu gezogen
b) Sprechart, Körperhaltung, Sprechort: Jede/r stellt den gezogenen Satz dar, ist Regisseur und bestimmt Ort, Sprachduktus, Bewegung
7. Dialog: Hier könnte der Kontakt zur anderen Gruppe erfolgen. Durch Anticken können die TN der anderen Gruppe die Darstellenden Regisseure zu ihrer Darbietung veranlassen …
8. Schreibstunde: Wir definieren Wörter, die in uns beschäftigen. Wir können die produzierten Formen, Fotos, Audiospuren verwenden. (14.30)
9. Fragen: Lith Bahlmann, Kuratorin der Ausstellung, kann unsere Fragen zu der Ausstellung beantworten.
10. Gemeinsames Essen und Trinken bei den 3Schwestern!!
Bedarf:
– Reinkommen ab 11.30 Uhr, 16 Stühle, 1 Tisch
– Mineralwasser, Obst (MJ)
– Gläser (SD)
– Gebäck (MJ)
– Fotoapparate (SD 4, MJ 2), Videokamera (MJ), Aufnahmegerät (MJ)
– Folie (MJ)
– Tücher (SD)
– Wasserbehälter (MJ)
– Karteikarten (MJ)
– Papier, Graphitblöcke, Bleistifte, Buntstifte, Anspitzer, eventuell schwarze Tusche und Federn (MJ)
In unserem Workshop „Begriffen“ am 03.12. erzählte uns Anne Krause, dass sie die Definition des Wortes Vampir der dreizehnjährige Zehra im Wörterbuch vom {Nicht-} Dazugehören besonders fasziniert habe:
Durch die aufregenden Vampirromane von Stephenie Meyer, die ich mir von meinen Töchtern ausgeliehen und verschlungen habe, kann ich diese Sicht sehr gut nachvollziehen – ja – so einen (vegetarischen!) Vampir hätte ich auch gern an meiner Seite.
Zum Vergleich habe ich mal nachgeschlagen, wie die Brüder Grimm mit diesem Begriff umgehen:
„VAMPYR , meist masc., Herder gebraucht die vampyre (s. u.). das masculinum meist stark flectiert, Göthe flectiert es schwach (s. u.); plural vampyre, vampyrs. das wort ist dem serbischen entnommen (, vergl. Stephanowitsch lex. serb.-germ.-lat. 88); es hat erst im dritten jahrzehnt des 18. jahrh. mit der näheren kenntnis des ihm zu grunde liegenden aberglaubens in der deutschen sprache aufnahme gefunden, vgl. Adelung versuch 4, 1359. Weigand2 d. wb. 2, 984.
1) nach dem volksglauben der Slawen, Rumänen, Albanesen und Griechen bezeichnung solcher verstorbenen, die nachts dem grabe entsteigen, um den lebenden das blut auszusaugen: es sind deine honest men turn’d knaves, sprach die vampyre. Herder zur phil. u. gesch. (1820) 10, 163; die nacht und grabdichter lassen sich entschuldigen, weil sie so eben im interessantesten gespräch mit einem frisch erstandenen vampyren begriffen seien. Göthe 41, 33; der vampyr in seinem grabe übt eine wirkung auf die lebenden aus, in folge welcher die von ihm ergriffnen vampyrisirt selber zu vampyren werden. Görres christl. mystik 3, 283; wenn der mann mich lange und prüfend betrachtet, fühl ich etwas von den vampyren, die schon mit ihren blicken andern das leben aussaugen. Gutzkow ritter3 1, 418;
der jüngling aus den wolken
herabgefallen, stumm und bleich,
als hätt ein vampyr ihm die adern ausgemolken,
steht ganz vernichtet von dem streich.
Wieland 21, 333.“
Dies schrieb mir Sigrun in ihrer E-Mail vom 1.12. über den Besuch der SchülerInnen aus der Grundschule am Wilhelmsberg:
„Heute waren wir nun mit den Grundschülern in der Ausstellung. Eleni war dabei und Nino. Das war eine ganz schöne positive Erfahrung.Im Eingangsfoyer konnten wir die Kinder einstimmen – Wir haben ihnen 1/2 Stunde gegeben in der sie sich möglichst alles einmal genau anschauen sollten um dann bei einer Arbeit zu verweilen, die sie festhält. Bei den Kindern stand die Arbeit von Delaine Le Bas im Zentrum.Die Mädchen haben sich mit dem Zelt und der liegenden Frau beschäftigt:
“ Ich sehe ein Zelt. 6 Menschen. 4 Menschen rennen zu der Frau, die am Boden „liegt“. Das 5. Mädchen ist schon bei der Frau. Die Frau weint und ist hilflos. Ich sehe sehr, sehr viele Farben, Bänder, Bilder und eine Puppe neben der Frau.
Es ist so als ob ich mitten in dem Moment bin, was sich da abspielt
Es ist Traurig, faszinierend ganz schön bunt
Alina
„Ich würde gern wissen warum diese Frau am Boden liegt“
Gabi
„Mich fasziniert an dieser Arbeit die Gestik, die die Puppen darstellen.“
Gina
Eine Gruppe Jungen haben die Arbeit als einen Ort des Rituals verstanden. Sie haben sich vor der Zentral aufgebauten Puppe nieder gekniet und „Hoch lebe Baby, Hoch lebe Baby!“ gerufen. Daraus entwickelte sich eine Performance, die eines der Kinder filmte, ganz eigenartig diese Situation.
Viele haben sich um die Computer und Filmplätze versammelt
Oben haben die Kinder stark auf die Nacktheit der abgebildeten Körper in den Zeichnungen von Ceija Stojka reagiert. Sie haben die Nacktheit als sehr ausgeliefert sein empfunden. Ich habe ihnen gesagt, dass die Zeichnerin als Kind in Konzentrationslagern war und heute ihre Erinnerungen zeichnet. Das hat die Kinder sichtlich bewegt.
Ein Kind ist von sich aus bei der Arbeit von Nino gebleiben. Es war sehr bewegt und konnte mit der ganzen Thematik von Duldung und Abschiebung sehr viel anfangen. Er hat mit Nino festgestellt, dass sie eine Sprache teilen. Das Kind ist an dem Tag glücklich und reifer nach Hause gegangen. In der Ausstellung hat es den Begriff „Freiheit“ für unser Wörterbuch definiert.
Nino hat den Kindern seine Arbeit und den Beruf des Fotografen vorgestellt. Die Kinder hatten im Anschluss Gelegenheit ihn zu fragen. Erschöpft und reichlich angefüllt sind die Kinder wieder zurück nach Hohen Schönhausen gefahren.
Die Kinder waren interessiert und deshalb konzentriert“
Ab 11.30 Uhr Aufbau
1) Um 12 Uhr Begrüßung und eine Einführung in den Ablauf
2) a. Wir stellen uns vor: Jede/r stellt ihre/seine rechte Nebenperson vor
b. Nun folgt eine Assoziationsrunde: Eine Improvisation zu „Auf meinem Weg hierher habe ich etwas gesehen, das nicht zu ….. gehört. /oder/ „Auf meinem Weg hierher habe ich etwas gesehen, das zu ….. gehört.“ (12.15)
3) a. Schwärmen in und außerhalb der Ausstellung: Wir suchen eine Form, ein Bild oder ein Wort/Satz, die oder das für ein „Dazugehören“ bzw. „Nicht-Dazugehören“ steht. (13.00)
b. Alle Stellen ihre Fundsachen vor (13.15)
4) Nun machen wir eine kurze Pause, in der wir uns das Bisherige durch den Kopf gehen lassen. Danach bilden wir blind eine Form zu etwas, was uns bisher am meisten beeindruckt hat. Es kann etwas sein, was wir selbst in der Ausstellung oder auch draußen gefühlt oder gesehen haben. Es kann etwas sein, was andere gefunden haben und erzählt haben. (14.00)
5) Schreibstunde: Wir definieren Wörter, die in uns beschäftigen. Wir können die produzierten Formen, Fotos, Audiospuren verwenden. (14.30)
6) Lith Bahlmann, Kuratorin der Ausstellung, kann unsere Fragen zu der Ausstellung beantworten.
Bedarf:
– Reinkommen ab 11.30 Uhr, 8 Stühle, 1 Tisch
– Mineralwasser, Obst (MJ)
– Gläser (SD)
– Gebäck (MJ)
– Fotoapparate (SD 4, MJ 2), Videokamera (MJ), Aufnahmegerät (MJ)
– Folie (MJ)
– Tücher (SD)
– Ton (SD)
– Unterlegebretter (SD)
– Wasserbehälter (MJ)
– Karteikarten (MJ)
– Papier, Graphitblöcke, Bleistifte, Buntstifte, Anspitzer, eventuell schwarze Tusche und Federn (MJ)
“ – der erste Ausstellungsbesuch der Schüler.“, schreibt Sigrun mir in ihrer Mail, „Lange habe ich an den begleitenden Fragen gebrütet, nach Aylas Frage, ob Roma und Sinti zwei Gruppen seien, die sich bekriegten.
Wie viele Arbeiten gibt es in dieser Ausstellung?
Suche dir eine künstlerische Arbeit aus!
Was siehst du?.
Was fasziniert / berührt dich an der Arbeit?
Platz für Kommentare
Die Gruppe kam an, ein wunderschöner Herbsttag. Die SchülerInnen sollten möglichst alle Arbeiten 1 x anzusehen und sich dann bei einer Arbeit zu vertiefen, sich auf sie einlassen. Und wir wollten durch die Antworten auch etwas von den SchülerInnen wissen, was angekommen ist, was sie beschäftigt:
Besuch der Ausstellung
„Reconsidering Roma – Aspects of Roma and Sinti Life in Contemporary Art“
Roma heißt in der Romani/ Romanes Sprache „Mensch“
In der Ausstellung sehen wir verschiedene Ausschnitte aus dem Leben der Roma und Sinti.
Die Bilder von Karl und Ceija Stojka sprechen in den Worten vieler Kinder.
„Tötung von unschuldigen Menschen. Eine Stadt die brennt.
Eine Familie wird mit einer Waffe bedroht.
Tod, Nazizeit
alles handelt vom Tod
Ich sehe drei Männer die schwer arbeiten.“
Und was machen die Bilder?
„mich berührt, das die Familien zusammenhalten
alles brennt ich finde so was schrecklich
alles zu traurig. Es hat mich wegen den Bildern berührt, weil sie so traurig sind
es ist alles traurig
Ich fühle Mitleid“
Wärend des Besuches haben wir die Gruppen geteilt. Eine Gruppe war bei Nino. Er hat eine klare Autorität. Die Gruppe war interessiert und ist mitgegangen. Was bedeutet Abschiebung. Wer darf bleiben wer nicht. Eine Schülerin hat ein Elternteil aus der Türkei, den anderen aus Kosovo-Albanien. Sie war schockiert. Wo müsste sie denn dann in so einem Falle hin. Nino meinte, er hat das Gespräch dann weiterleiten können, dass sie keine Angst haben müsse abgeschoben zu werden.
Viele Mädchen haben sich an dem Bild mit der Frau und dem Tiger von Le Bas festgehalten und es schön gefunden. Einige Schüler haben gleich herausgefunden, dass sie im „Hotel Gelem“ frei ins Internet gehen können.
Die zweite Gruppe war unruhiger. Es entwickelten sich einige interessante Gespräche mit den Schülern. Die Gruppe war für diese komplexen Themen noch zu groß. Beim nächsten Mal sollten wir einen Ausstellungsbesuch mit der halben Klasse planen. Korzan, Zehra und andere haben meinem Gast aus Diyarbakir das Wörterbuch und anderes stolz übersetzt.
Mehrheitsgesellschaft
normal
Hier ist also unser Wörterbuch in der Ausstellung „Reconsidering Roma – Aspects of Roma and Sinti Life in Contemporary Art“.
Diese AusstellungsbesucherInnen hatten ihren Spaß mit den Definitionen. Sie haben später selbst welche verfasst.
Nun zittern wir: Hoffentlich landeten sie in der Wörterbox! Hoffentlich bleiben sie auch dort!
Unser Gast in der Grundschule am Wilhelmsberg ist Yasar Irmak aus der Türkei.
Er spricht 4 Sprachen: türkisch, kurdisch, arabisch und englisch.
Welche Sprachen haben wir in unserer Klasse?
Vietnamesisch, polnisch, deutsch, serbisch, englisch.
Wie wird eine Sprache gelernt?
Es wurden spannende Wörter definiert zu Land und Sprache.
Und es ist ein Trickfilm zu Reise entstanden.
Eigentlich gehört das ins Wörterbuch. Ein Held – gehört er dazu? Ein Don Quichotte, gehört er nicht dazu? Ist ein Don Quichotte ein Held? Kann ein Held nur ein Held sein, wenn er auch ein Don Quichotte ist?
© Detlef David
Grundschule 20. und 27.10
Vorbereitung zum Besuch der Ausstellung Reconsidering Roma, Aspects of Roma & Sinti-life in Contemporary Art
“Selbstinszenierung†– Wer möchte ich sein!
neues Medium: Fotoapparat
Wie kann ich mich abbilden?
Versuche in kleinen Gruppen (3 x 4) (4 x 3)
Wer ist hinter der Kamera?
Wer ist davor? – Rollentausch!
Wie möchte ich dargestellt werden?
Absprachen!
Wie möchte ich nicht dargestellt werden!
Im Zentrum der ersten Einheit steht der Fotoapparat.
Wie funktioniert er?
Was kann ich damit festhalten.
SchülerInnen des Oberstufenzentrums in Steglitz bereiten nun im Rahmen ihrer Ausbildung (Fachbibliothekar, Archiv) eine Führung vor, die sie den SchülerInnen aus der Schule am Schloss anbieten wollen.
„Der Besuch in der Stabi ist eingebunden in unser Projekt das „Wörterbuch vom (Nicht-) Dazugehören www.nicht-dazugehören.de . Die Schülerinnen und Schüler arbeiten also selbst an einem Wörterbuch, einem Glossar. Das Buch enthält Texte aber auch Bilder und später Filme. Die Iconologia von Cesare Ripa war eine art Standartwerk für die Kunst des Barocks - ein Nachschlagewerk – das vermittelt, aber damit natürlich auch festschreibt. So wie es mit Wörterbüchern, Enzyklopädien, usw. eben ist. Mit unserem Wörterbuch wollen wir genau auch darüber nachdenken. Die SchülerInnen sind in der 7. Klasse der Sekundarschule – vielleicht waren sie noch nie in einer Bibliothek - sie sollen damit die Chance haben mal so ein altes Buch zu sehen, das ja tatsächlich in der Stabi auch zugänglich ist. Wir möchten Ihnen ein Gefühl für Zeit, Wissen und Formen der Festschreibung geben. Die Kinder sind neugierig und lebhaft.
Die Führung darf nicht so abstrakt sein, eher eingebunden in Geschichten.
Das Wörterbuch ist eingebunden in die Ausstellung Reconsidering Roma- Aspects of Roma and Sinti Life in Contemporary Art.“ schreibt Sigrun den OSZ SchülerInnen in ihrer heutigen Mail.
Seit ein paar Tagen haben wir nun die Karten und Flyer zur Ausstellung von Lith und Matthias – Reconsidering Roma – Aspects of Roma and Sinti Life in Contemporary Art. Die ganze Ausstellung wird von einem hochrangig besetzten Symposium eingeleitet, mit dem Titel: „Was heißt denn hier Zigeuner?“.
„…  auch damit konnten die Klasse 7m nichts anfangen.“ schrieb Sigrun mir gestern in einer Mail.  „‚Zigeuner'“, so die Frage der SchülerInnen, „- Menschen, die auf der Strasse leben?“. Wofür steht dieser Begriff? Welche Begriffe könnten auch an dieser Stelle stehen? „Serbe“, „Kroate“, „Bosnier“, „Türke“, „Kurde“, „Araber“, „Iraner“, „Deutscher“, „Wessi“, „Ossi“, „Mann“, „Frau“ …. .“
Hier zum Anschauen der ganze Symposium-Flyer mit allen Informationen (einfach anklicken):
Eine andere Geschichte, die ich sehr spannend finde: Einmal mehr wurde deutlich, dass die Sprache der Kultur/Kunst mit der Schulsprache nicht korreliert. Der Text des Flyers muss erst einmal übertragen werden, damit die 7m verstehen kann, worum es geht. Also: Deutsch ist nicht gleich Deutsch. Vielleicht sollten Sigrun und ich uns mal daran wagen – gemeinsam mit den Jugendlichen und einen alternativen Text an die KuratorInnen zurückgeben?
18.10.2011, Schule am Schloss
Heute waren die gedruckten Einladungen für die Ausstellung Reconsidering Roma Aspects of Roma and Sinti Life in Contemporary Art in meinem Briefkasten. Jetzt wird es konkret, der Zeitpunkt der Veröffentlichung rückt näher.
Die Schüler waren schwer beeindruckt, das Wörterbuch – ihr Wörterbuch in einer Ausstellung, es wird sogar in der Einladung angekündigt. Der Titel der Ausstellung ist schwer zu verstehen, er ist auch auf englisch….
Und wer sind Roma?
Vielleicht Menschen die aus Rom kommen?
(im Internet wird recherchiert was Sinti und Roma bedeuten könnte)
Und warum ist unser Wörterbuch in der Ausstellung?
Das wird uns in der nächsten Zeit beschäftigen.
Aber vorher ist allen klar geworden – jetzt ist es ernst! Die Sätze, Zeichnungen, Fotos werden öffentlich sein. Also: sollen die Texte auf Rechtschreibfehler hin korrigiert werden?
Wer ist dafür zuständig? – Gegenseitiges Korrektur lesen?
Die Schüler haben abgestimmt – das Wörterbuch soll so bleiben wie es ist allerdings sollen die einzelnen Schüler die Möglichkeit haben ihre Einträge zu korrigieren, Rechtschreibfehler, Schriftbilder und auch Inhalte zu überarbeiten. Namen von einzelnen Schülern sollen nicht in den Definitionstexten auftreten – das gehört dort nicht hin. – Grüße an die Redaktion.
Also die Schüler möchten die Möglichkeit haben vor der Veröffentlichung zur Ausstellung ihre Texte noch mal zu überarbeiten und natürlich neue Wörter hinzu zu fügen. Wie viele Wörter dürfte jeder schreiben? – Dafür gibt es keine Beschränkung. Dürfen ihre Familien auch mit schreiben? – Ja, natürlich, gerne.Dürfen auch ausländische Worte in das Wörterbuch hinein? – Ja warum nicht, wenn ihr dazu auch Übersetzungen liefert, ist doch interessant.
Sehr schnell ging unsere Zeit heute vorbei.
Schule am Schloss / Integrierte Sekundarschule
Planung Oktober/ November
18.10. Begriffe und Materialien im Wörterbuch
gemeinsames Ansehen des Online – Wörterbuches
Umsetzung des Wörterbuches im Netz
Wie können die Bilder/ Fotos/ Tonarbeiten in das Wörterbuch aufgenommen werden?
Wir brauchen Begriffe!!! damit der Redakteur die Materialien einpflegen kann
– Bilder ohne Begriffe können nicht zugeordnet werden
Begriffe deutlich unterstreichen
Handschriften
Sollen die Texte auf Rechtschreibfehler hin korrigiert werden?
Wer ist dafür zuständig? – Gegenseitiges Korrektur lesen?
Karteikarten – alles was über die Linien reicht wird abgeschnitten!
für Zeichnungen, Bilder usw. anderes Papier benutzen
Gruppe teilen – je 30 Minuten
Assoziationsigel oder Assoziationsketten zu den Fotos der Tonfiguren auch gerne als Partnerarbeit auf schönem Papier (Wer bist Du?)
– kreatives schreiben!
Erstes Treffen in der Oppenheim Oberschule in der wir das Projekt eingeführt haben
die Klasse wurde geteilt, jede Gruppe hatte 1 Schulstunde
Was ist ein Wörterbuch?
…. ein Buch das Begriffe erklärt.
Wörter vom (Nicht-) Dazugehören
… Familie, Einzelgänger, Aggression….
Auftrag für die eine Stunde:
Forme eine perfekte Kugel.
Mache ein Foto von Deiner Kugel.
Fast alle Schülerinnen und Schüler haben schon mal mit Ton gearbeitet. Sie haben ihre Kenntnisse eingebracht und lebhaft von ihren Erlebnissen erzählt.
Beim arbeiten tauchen Begriffe auf, die wir festhalten indem wir die Schüler bitten sie aufzuschreiben oder uns zu diktieren. Die Schüler sind neu in der Schule, lernen sich kennen, formulieren ihr Gruppengefüge. Unsere Arbeit wird diesen Weg begleiten. Das Wörterbuch wird diesen Prozess im Laufe des Schuljahres aufnehmen und abbilden.
Die Lehrerin der Klasse, Gerlinde Dumke, beschrieb die SchülerInnen als recht lebhaft. Die SchülerInnen sind neu in der Schule und kennen sich nur teilweise, eine Klassengemeinschaft ist also in ihrer Entwicklung am Anfang. Gerlinde empfand daher den Einstieg, den wir bereits in der Schule am Wilhelmsberg durchgeführt haben, als sehr passend. Durch die praktische Arbeit am „Objekt“ könne das Quirlige möglicherweise gut kanalisiert werden. Ich bin gespannt! Jedenfalls bringen wir unsere Tools mit, uns fehlen nur die Unterlagen, diese sind ja noch in der Klasse 5b. Hoffentlich haben wir in der Schule am Schloss einen guten Ersatz!
Material:
2 x 25 kg Ton mit hohem Schamotteanteil (Sigrun)
25 Holzplatten 15 x 15 cm als Träger der Objekte (nicht möglich!)
Karteikarten, max. 30 Stück (Mona)
2 Fotoapparate (Mona)
… ein Buch in das man Wörter hinein presst.
… ein Buch das Wörter erklärt.
… ein Buch zum nachschlagen.
Das Wörterbuch vom (Nicht-) Dazugehören?
Frau Jas:“ Gehöre ich zu euch?“
Schüler: „Nein! Du bist zu alt.“
Frau Jas: „Und wenn ich mit euch an den Schultischen sitze und eure Schulaufgaben mache, ist das seltsam?“
Schüler: “ Eigentlich nicht.“
Material: feiner Ton
Aufgabe: Forme eine perfekte Kugel.
(tatsächlich viel kürzer und ich wollte sehen ob ich noch ein paar Kugeln abziehe und hinein klebe.)
Und nun noch ein paar Gedanken als Vorbereitung zum 2. Treffen mit der Grundschule.1. Gruppe mit 13 Kindern, 2 Schulstunden
Reflexion anhand des Projekttagebuches als Einstimmung – mit Fotos (?)
Tischordnung zum praktischen arbeiten verändern
Gruppentische bilden 2 x 4 Kinder; 1 x 5 Kinder
an den Gruppentischen wird es leichter sein die Dinge genauer zu betrachten und auch über (nicht-) dazugehören zu sprechen.
Aufgabe mit Ton 2. Teil, grober Ton
forme einen Kopf, forme deinen Kopf
was unterscheidet den Kopf von der Kugel?
Welchen Ausdruck hat dein Kopf
Die Köpfe in der Gruppe ansehen, haben sie Ähnlichkeiten, was unterscheidet sie, gehören sie zusammen.
Am Ende der 2. Stunde wenn möglich gemeinsames Versammeln im Computerraum.
Das Wörterbuch im Netz ansehen
Vieleicht finden wir dabei einen Ãœberbegriff für die Kugel – wozu sie gehört – Verschlagwortung.
Nach der Kugel ging es um die Frage: Welche Form passt zu mir? Eine Kugel? Oder ist die zu rund? Bin ich eckiger? Habe ich große Augen? Bin ich gefährlich? Oder ein Klonkrieger? Ein Tier? Wie sieht mein Stellvertreter / meine Stellvertreterin aus?
Zunächst bekam jede/r eine Handvoll Ton. Dann ging es darum eine Kugel zu formen, eine, die wirklich rund ist – natürlich. Fertig war, wer sich fertig fühlte. Danach konnte das Werk mit einer digitalen Spiegelreflexkamera abgelichtet werden.
Und, was ist eigentlich ein Klonkrieger – gehört er dazu?? Ja – und, dass google eine Suchmaschine ist, dies alles konnten die SchülerInnen der 5b als erste Definitionen für Das Wörterbuch vom {Nicht-} Dazugehören uns schon mit auf den Weg geben. Unsere beiden Einführungsstunden am 25. 08. in der Grundschule am Wilhelmsberg liefen gut. Wir fanden eine sehr interessierte und sich über das Projekt freuende 27 SchülerInnen starke Klasse vor. Die Aussicht mit Ton arbeiten zu können, löste zunächst große Freude aus. Hilfsbereite Schülerinnen holten Schalen für Wasser und knipsten die piepende Lärmampel aus (eine „Ampel“ die auf den Lärmpegel mit Farbwechsel und gesteigertem Piepen reagiert: Ist es ruhig, steht sie auf Grün. Wird es lauter schaltet sie auf Orange und ein unangenehmes Piepen setzt ein. Wird es „zu“ laut, schaltet die Ampel auf Rot und schrillt laut.). Einige hatten große Freude an ihrer Tonkugel und rollten sie hingebungsvoll zwischen ihren Handtellern. Andere fanden die Aufgabe zunächst zu leicht und vielleicht auch ein bisschen albern. Erst, als sie bei den anderen sahen, wie unterschiedlich Kugeln dann doch werden können, entwickelten sie Interesse. Das Fotografieren ihrer fertigen Kugel mit einer professionellen Kamera war ein spürbar guter Abschluss der Arbeit.
Die SchülerInnen wussten bereits, dass es um ein gemeinsames Wörterbuch geht. Dies erschien ihnen nicht langweilig, sie waren neugierig, auch das Wort „Autor“ fiel. Wichtig war es der Klasse, dass sie hinterher ein eigenes Buch haben, ein gedrucktes Buch. Ich habe gemerkt, wie wichtig es an diesem Punkt schon ist, ganz konkret werden zu können, d.h. für diesen Donnerstag das Online Wörterbuch mit ihren drei Wörtern zeigen zu können. Ich denke, dann werden sich wieder neue Aspekte ergeben können und die Klasse wird das Projekt näher kennenlernen können.
Das mit dem „Dazugehören“, bzw. „Nicht-Dazugehören“, das verstand keiner. Warum und wie? Ich versuchte das an meiner Person plastisch zu machen und fragte die Gruppe, ob ich denn zu der Klasse dazugehören würde. Ein klares einstimmiges Nein war die Antwort. Darauf hin wollte ich natürlich wissen, warum ich nicht dazugehöre. Antwort Duc, erste Reihe: „Na, du bist doch viel zu alt für uns!“. Ich gab jedoch nicht auf und hakte nach. Dazu setzte ich mich neben ihn in die Schulbank und fragte: „Wenn ich das aber unbedingt will und mich hier neben dich setze und auch alle Hausaufgaben möchte?“ Ratloses Schweigen. Nur Sigrun erzählte mir hinterher, sie habe gehört, wie Pascal Daniel leise zuflüsterte: „Wenn sie doch auch Hausaufgaben macht, dann lass sie doch.“
Nach der Kugel ging es darum eine/n Stellvertreterin zu formen: Aus der Kugel eine individuellere Form zu entwickeln, die als „Ich“ dastehen könne. Darauf ließen sich nur wenige sofort ein. Die meisten nahmen ein Brett und quetschten ihre Kugel flach. Zwei Schüler (Paul, Marc) hoben ihre Kugeln auf – sie wollten sie nicht zerstören.
Uns wurde dadurch zweierlei bewusst:
1. Es ist schwierig die SchülerInnen im wirklich Dreidimensionalen zu halten. Ganz schnell switchen die meisten auf Flachware (Pizza, Handy, Fläche mit Einritzungen etc.) und damit auch zu dem weniger Begreifbaren und mehr „Verstehbaren“ – dem abstrakten und Intellektuellen.
2. Es wird schwierig sein die SchülerInnen am Thema des Wörterbuchs entlang zu führen, ohne sie dabei zu „verbiegen“. Denn wir wollen ja, dass ihre Definitionen aus ihrem eigenen Empfinden und aus unserer gemeinsamen Arbeit heraus wachsen. Auch hier geht es also darum, nicht zu früh mit Informationen und Intellekt „Hüllen“ zu schaffen.
3. Sigrun regte daher an für die kommenden Stunden zunächst am Thema „Kopf“ weiterzuarbeiten. Dieser sei von vorne herein dreidimensional. So könnten wir dann das Thema „Ich“ anpacken und dann über eine Sicht aller Objekte auch Gruppenkonstellationen entwickeln.
Morgen werden Sigrun und ich die fünfte Klasse von Anett Briesemeister (in der Grundschule am Wilhelmsberg in Lichtenberg) in das Thema des Wörterbuchs vom {Nicht-} Dazugehören einführen. In einem Vorgespräch erörterten wir unsere Möglichkeiten und entwickelten die Zusammenarbeit dahingehend, dass Sigrun und ich, bzw. auch alle weiteren hinzukommenden ExpertInnen, jeweils ein Konzept für die Doppelstunde donnerstags entwickeln und dieses dann Anett vorstellen. Anett kann dann entscheiden, ob das gerade „passt“ und auch, wie sie ihre Unterrichtsinhalte damit abstimmen kann. Grundsätzlich wird die Klasse mit 27 Schülerinnen und Schülern geteilt, so dass im Rahmen des Projekts in einer Gruppe mit maximal Schülerinnen und Schülern gearbeitet werden kann. Das hat auch für Anett den Vorteil, dass sie mit der jeweils anderen Hälfte den Unterricht fortsetzen kann. Für morgen, den 25.08. wollen wir mit den zwei Gruppen nacheinander unsere Einführung machen. Wir haben für jede Gruppe 40 Minuten. Für die erste Begegnung mit einem Kunstprojekt haben wir uns überlegt, dass es wichtig ist gerade nicht mit Sprache zu arbeiten, also nicht den Intellekt anzusprechen, sondern die Sinne anzuregen. Beginnen möchten wir mit dem taktilen Sinn.
Wie fühlen sich die Kinder? Hierzu bringen wir Ton mit. Mit einer Masse, die mindesten beide Handflächen füllt, können die Kinder eine/n Stellvertreter/in formen. Dies kann ein Tier sein oder auch eine ganz einfache Form. Beginnen möchten wir mit der Grundform einer Kugel, die dann individuell variiert wird.
Als Brücke zum Wörterbuch könnte hier schon die Kugel dienen. Was ist eine Kugel? Wie sieht sie aus? Wie fühlt sie sich an? Wenn wir alle Kugeln zusammenlegen, welche Unterschiede gibt es dann bereits? Wie sieht denn die Gruppe der Kugeln aus? Hier könnten bereits Worte definiert werden, Fotografien erstellt werden, die Sensibilität für die Wahrnehmung der „feinen Unterschiede“ angeregt werden.
Die Kinder könnten auf diesem Weg begreifen, wie unterschiedliche Dinge beschrieben werden, warum sie überhaupt beschrieben werden, und, dass sie von verschiedenen Menschen auch unterschiedlich beschrieben werden können, ohne falsch zu sein. Denn: eine Kugel ist niemals rund – oder doch??
Als Unterrichtsziel stellen wir uns vor, dass alle eine dreidimensionale Form von sich hergestellt haben. Darüber hinaus wollen wir hier schon Definitionen auf unseren Karteikarten sammeln, Fotos machen und über den Weg des gemeinsamen Arbeitens die Kinder kennenlernen und uns ein Bild von ihnen machen.
Für das nächste Treffen möchten wir die Ergebnisse bereits im Online Wörterbuch eingearbeitet haben, um sie den Schülerinnen, Schülern und Anett vorstellen zu können.
Material:
2 x 25 kg Ton mit hohem Schamotteanteil (Sigrun)
25 Holzplatten 15 x 15 cm als Träger der Objekte (Mona)
Karteikarten, max. 30 Stück (Mona)
2 Fotoapparate (Mona)
Das Wörterbuch vom {Nicht-} Dazugehören
1. Treffen aller Beteiligten am 17.8.2011 bei Sigrun Drapatz
Lehrerinnen:Â Anett Briesemeister, Grundschule am Wilhelmsberg in Lichtenberg, 5. Klasse;Â Gerlinde Dumke, integrierte Sekundarschule in Charlottenburg, Â 7. Klasse; Beatrix Rautenstein, Oberstufenzentrum in Steglitz
Künstler: Sören Schrader, Musik; Bekele Tefera, Theater; Nihad Nino Pušija, Fotografie; Tamer Serbay, Bildende Kunst (leider verhindert)
Kuratorin der AusstellungÂ
„Reconsidering Roma – Aspects of Roma and Sinti Life in Contemporary Art“: Lith Bahlmann
Organisation/Künstlerinnen: Sigrun Drapatz, Bildende Künstlerin; Mona Jas, Bildende Künstlerin
Grafik/Web: Holger Friese (leider verhindert)
Zunächst stellten wir uns einander kurz vor. Danach gaben Sigrun und ich einen Gesamtüberblick über das Projekt. Insbesondere ging es über den thematischen Zusammenhang von der Ausstellung, den beteiligten Schulen und dem Projektformat des partizipatorischen Wörterbuchs. Mögliche Ziele wurden hier diskutiert (Print? Online-Format? DVD?) und die vorliegenden Karteikarten vorgestellt (doppelte Eingaben im Wörterbuch: digital und handschriftlich?).
Danach stellte Lith Bahlmann die von ihr konzipierte Ausstellung „Reconsidering Roma – Aspects of Roma and Sinti Life in Contemporary Art“ vor. Neben der vierwöchigen Ausstellung wird es eine Konferenz geben, ein Filmprogramm, einen Katalog und ein Dokumentationsarchiv in der Ausstellung. Stichworte: Gedenkkultur, Stereotypisierung durch Bildpolitik. Politik: Gegen Abschiebung.
–> Über google/Texte&Tabellen können die Projektbeteiligten nun Termine einsehen und eintragen.
Die Lehrerinnen und Künstler wünschen sich für ihre gemeinsame Arbeit konkrete Begegnungen: Sie wollen nicht „über“ Sinti und Roma arbeiten und damit latente Stigmatisierungen fördern. Die Lehrerinnen möchten klare Aufgaben und auch – für die schulinterne Vermittlung des Projekts – genauere Ziele der Zusammenarbeit. Die Künstler wünschen sich ein digitales Projekttagebuch, damit alle sich gegenseitig darüber informieren können, was sie machen.
Es ist möglich, dass die Schülerinnen und Schüler des OSZ als Spezialisten für Medien und Informationstechnik eine Führung zur Iconologia  von Cesare Ripa in der Staatsbibliothek Unter den Linden im Rara Lesesaal von 1764-67, fünfteilig, 4 Grad NV 6595 1-5 durchführen.
Es sollen Meilensteine festgelegt werden: Zum Beispiel – die Ausstellung, die Begegnung der Schülerinnen und Schüler aller drei Schulen ..
Für eine Aufteilung der Stunden und Schulen warten wir nun auf eine Rückmeldung der Schulen. Auch hier nutzen wir die google Tabellen und Kalender, um Absprachen zu finden.
Fest stehen nun schon die möglichen Workshopzeiten in der Grundschule am Wilhelmsberg. Diese wären immer donnerstags in der 5. und 6. Stunde möglich. Die Klasse wird hier auch geteilt, so dass zwei KünstlerInnen mit 13-14 Schülerinnen und Schülern arbeiten könnten. Fachübergreifend wäre das Projekt angebunden an „Soziales Lernen“, „Deutsch“, „Geschichte“ und „Kunst“. Anett, Sigrun und ich beginnen am 25.08.2011.
Das Wörterbuch soll Begriffe zu dem Thema Dazugehören / Nicht-Dazugehören in Bild, Wort, Ton und Film systematisch darstellen. Besonderer Fokus dabei ist, dass das Nachschlagewerk aus künstlerisch-praktischer Gruppenarbeit heraus entwickelt wird. Dadurch können vielschichtigere Ebenen der Begriffsbildung erfasst und auch abgebildet werden. Die Begriffsbildung und Definition erfolgt also nicht von wissenschaftlicher Seite, sondern in einem kollektiven Verfahren durch Menschen, die von dem Thema des Wörterbuchs dem Dazugehören / Nicht-Dazugehören unmittelbar selbst betroffen sind. Die so ermittelten Begriffe und Definitionen können sich daher durch eine einmalige Authentizität auszeichnen und Interessierten direkte Auskünfte über aktuelle gesellschaftspolitische Zustände liefern. Das Wörterbuch kann ein Nachschlagewerk für alle werden, die sich über aktuelle Aspekte sozialer und gesellschaftspolitischer Aus- und Eingrenzungen informieren möchten. Es möchte ein breites Spektrum ansprechen: Von Wissenschaft und Lehre; MultiplikatorInnen, wie LehrerInnen, SozialarbeiterInnen und ErzieherInnen bis hin zu Peer-Groups.
Begriffe und zugeordnete Bilder definieren Identitäten und prägen damit unsere Vorstellungen davon, wie Welt ist, bzw. zu sein hat; sie schreiben sie somit auch fest. Einerseits dient das der Verständigung, andererseits wird Verständigung dadurch gleichzeitig (fremd-) bestimmt und dem Denken in Schablonen Vorschub geleistet. Das Wörterbuch verfolgt darüber hinaus die Absicht gängige Begriffsdefinitionen durch aktuelle und reflektierte Definitionen abzulösen. Es verfolgt sozusagen ein erzieherisches Ziel der Begriffsneubildung und soll dadurch gesellschaftspolitische Zustände verändern.
In jeder der insgesamt drei teilnehmenden Schulklassen legten wir ein Projekttagebuch an, das die in den Workshops auftretenden Begriffe sammelt. Diese Materialsammlung bildete den Grundstock des Wörterbuchs, welches als offenes Online-Projekt in der Ausstellung Reconsidering Roma – Aspects of Roma and Sinti Life in Contemporary Art im November 2011 eine Plattform erhielt und dort von deren BesucherInnen weitergeschrieben werden konnte.
Wichtig ist es uns so eine Verzahnung der unterschiedlichen gesellschaftlichen Räume zu erreichen. Dies kann einmal im Rahmen des Wörterbuchs vom {Nicht-} Dazugehören selbst geschehen, also virtuell, durch die Beiträge, die sich dort mischen werden. Darüber hinaus möchten wir auch Begegnungen der verschiedenen Klassen untereinander, Dialoge der SchülerInnen mit AusstellungsbesucherInnen sowie einen Austausch mit KünstlerInnen der Ausstellung ermöglichen. Neben der Reflexion ihrer Erfahrungen im Spiegel der Kunstwerke erhalten die SchülerInnen Impulse für die eigene Arbeit in den Workshops. Es können Interviews mit den internationalen KünstlerInnen der Ausstellung geführt werden und Führungen für verschiedene Zielgruppen konzipiert und durchgeführt werden. Die Anbindung an die Ausstellung, der Dialog mit den ausstellenden KünstlerInnen und KuratorInnen und das Online-Wörterbuch als Teil der Ausstellung geben der Begriffsarbeit der Schulgruppen eine gesellschaftlich relevante Plattform. Sie können erleben, dass in der Kunst assoziatives, wissenschaftliches und analytisches Arbeiten ineinander fliessen sich ergänzen und bereichern. Zum Abschluss soll das Wörterbuch online wie gedruckt öffentlich präsentiert werden.
Ein anderes Wörterbuch Le Dictionnaire des idées reçues – das Wörterbuch der vorgefassten Meinungen – der falschen Vorstellungen – der Klischees, regte dieses Projekt mit an. Der französische Schriftsteller Gustave Flaubert definierte darin über 1000 Begriffe als Sprachkritik angelegt zu dem Zweck, die Nichtigkeit und Falschheit des zeitgenössischen Wort- und Ideenschatzes bloßzulegen [3]. Das ikonografische Wörterbuch aus dem Jahre 1593, die Iconologia Cesare Ripas [4] – eine weitere Anregung unseres Vorhabens, vermittelt Begriffe durch Bilder. Von KünstlerInnen der nachfolgenden Jahrhunderte als Grundlage und Quelle von Bildkompositionen genutzt, übte die Iconologia eine ungeheure Deutungsmacht aus.